„Aktiviere dein neuronales Potenzial mit achtsamer Neurofrequenz!“
„Schwinge dich in den Gamma-Zustand deiner Coachingpower!“
„Biohack your Brain – Change your Life!“

Willkommen im Kosmos der Neuro- und Positivpsychologie im Coaching – wo sich Tiefgang und Trendhype manchmal schwer unterscheiden lassen. Dabei steckt hinter den Begriffen durchaus wissenschaftliche Tiefe. Nur wird er leider oberflächlich benutzt und es entsteht: Bullshit-Bingo.

In diesem Artikel räumen wir auf mit Mythen, schauen, was wirklich hinter Neurobiologie & positiver Psychologie steckt – und warum viele Methoden aus modernen Ansätzen in systemischen Coachingausbildungen längst zuhause sind.

Was meinen wir eigentlich mit „Neuro“ im Coaching?

Neurobiologie ist die Wissenschaft vom Gehirn und Nervensystem – also wie wir denken, fühlen, entscheiden und handeln. Klingt erst mal trocken, ist aber hochrelevant fürs Coaching:

Wenn wir das wissen, coachen wir wirksamer, nachhaltiger und humaner. Leider werden Begriffe wie Neuroplastizität, Amygdala, Polyvagal-Theorie oder dopaminbasierte Zielarbeit oft in pseudowissenschaftliche Buzzwords verwandelt. Stichwort: Coaching-Wortsalat mit Synapsen-Topping.


Was steckt wissenschaftlich wirklich dahinter

Ein paar neuropsychologische Goldnuggets, die wirklich hilfreich sind:

Neuroplastizität

Das Gehirn ist formbar – ein Leben lang. Neue Erfahrungen, Gedanken, Verhaltensweisen bauen buchstäblich neue neuronale Pfade. Wiederholung stärkt sie, Inaktivität schwächt sie.
Coaching-Transfer: Veränderung ist biologisch möglich – wenn sie geübt wird.

System 1 & System 2 (Daniel Kahneman)

Unser Hirn liebt Energiesparen. Deshalb handeln wir meist automatisch (System 1) und nur selten bewusst reflektierend (System 2).
Coaching-Transfer: Bewusstheit ist der erste Schritt – für neue Wahlmöglichkeiten.

Embodiment

Körper und Geist sind keine getrennten Systeme. Gedanken beeinflussen Körper – und umgekehrt.
Coaching-Transfer: Körperhaltungen, Atem, Bewegung sind Coaching-Tools. Immer schon.

Polyvagale Theorie (Stephen Porges)

Ohne Gefühl von Sicherheit (im Nervensystem!) ist Lernen, Veränderung oder Beziehung nicht möglich.
Coaching-Transfer: Der sichere Raum ist keine Metapher – er ist neurobiologisch notwendig.


😊 Und was ist mit positiver Psychologie?

Die positive Psychologie fragt nicht: Was ist kaputt? – sondern: Was stärkt dich? Was lässt dich wachsen?

Sie bringt Konzepte wie:

Die Gefahr? Auch hier wird oft ein „Denk-positiv-und-dein-Leben-blüht-auf“-Narrativ gestrickt. Doch echte positive Psychologie verdrängt das Leid nicht, sie integriert es mit Fokus auf Ressourcen.


Und was machen wir in der systemischen Coachingausbildung schon immer?

Ganz einfach: Vieles davon – nur ohne Buzzword-Show.

Reframing – neue Bedeutungsrahmen schaffen = Neuroplastizität live erleben
Arbeit mit inneren Anteilen – Dialog statt Automatismus = System 2 aktivieren
Arbeit mit dem Körper – Haltung, Atmung, Bewegung = Embodiment pur
Lösungsorientierung & Ressourcenarbeit – positive Psychologie auf systemisch
Sicherer Rahmen & Beziehung – der Nervus Vagus dankt es dir

Was modern „Neuro-Coaching“ heißt, war systemisch oft schon lange da – nur ohne Glitzer und Gammawellen-Versprechen.


Fazit: Zwischen Hype und Haltung

Neurobiologie und positive Psychologie können Coachingausbildungen bereichern – wenn wir differenziert, fundiert und kritisch damit umgehen.

👉 Statt Buzzwords: Verständnis.
👉 Statt Wunderheilung: Wirkmechanismen.
👉 Statt Trend: Tiefe.

Denn wenn wir als Coaches wissen, wie Gehirn, Körper und Psyche wirklich zusammenarbeiten, gestalten wir Räume für echte Entwicklung – nicht nur für neuronales Storytelling.


Willst du das lernen?
Dann schau dir unsere systemische Coachingausbildung an – da gibt’s Gehirn UND Herz. Ohne Bullshit. Versprochen.

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